Da ging nichts in Wiesenau…

Unsere Erste und ihre Auswärtsspiele – das wird wohl nie die große Liebe sein. Am 26. Spieltag der Landesklasse Ost gab es bereits die achte Auswärtspleite dieser Saison: Bei der gegen den Abstieg kämpfenden SG Wiesenau verloren unsere Männer nach enttäuschender Vorstellung mit 1:5 (1:3). Und wie in Hangelsberg sind es die vermeintlich „kleinen“ Gegner, die mit Kampfkraft und starkem Willen zeigen, wie man sich gegen drohendes Ungemach wehrt. Auch wenn erneut fast die komplette Abwehr ersetzt werden musste, präsentierte sich die Mannschaft erschreckend schwach und hat wohl den Gegner, trotz aller Warnungen der Trainer im Vorfeld, unterschätzt.

So weilten die Woltersdorfer wohl gedanklich noch in der Kabine, als der von Beginn an elanvoll aufspielende Gastgeber bereits das 1:0 erzielte: Mit dem ersten Angriff gelang ein Überzahlspiel, das Martin Greiner erbarmungslos nutzte und den Ball mit einem tollen Schuss von der linken Strafraumgrenze unhaltbar ins lange Eck zirkelte. Doch wer dachte, der SVW wär nun erwacht, irrte. Im Gegenteil. Wiesenau übernahm des Spiel und konnte nach Belieben schalten und walten. Nach 20 Minuten: Gewusel im Woltersdorfer Strafraum, die Abwehr unsortiert, Jens-Uwe Zöphel grätschte in letzter Sekunde zum Ball, brachte dabei den Gegner zu Fall und – Ironie des Schicksals: zog sich eine Zerrung zu und musste ausgewechselt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Lars Fechner souverän zum 2:0.
Während Woltersdorf noch immer versuchte, nun ohne ihren Chef die Abwehrreihe neu zu sortieren, lag Wiesenau bereits mit 3:0 in Front (31.) Erst danach zeigten die Gäste ein leises Lebenszeichen und versuchten nun, sich am Spiel zu beteiligen. Nach einem schönen Zuspiel von Fabian Kussatz auf Benjamin Kieck setzte sich dieser gut durch und verkürzte auf 3:1 (37.), so ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel und einer Gardinenpredigt in der Kabine kamen die Woltersdorfer nun mit mehr Schwung aufs Feld und zeigten gutes Offensivspiel, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen. Die größte hatte Christian Krüger in der 60. Minute, als er sich nach toller Flanke von Florian Thomas durchsetzte und den Kasten nur um wenige Zentimeter verfehlte. Doch wie so oft an „rabenschwarzen Tagen“ fällt nach dieser Riesenmöglichkeit faktisch im Gegenzug das Tor für den Gegner zum 4:1, nachdem die Gastgeber einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen bekamen. Das Spiel war entschieden, der SVW hatte nichts mehr entgegenzusetzen und kassierte noch kurz vor Schluss den fünften Gegentreffer.

Aufstellung SVW: Paul Franzke – Florian Thomas (71. Christian Weischnors), Dennis Viktor, Jens-Uwe Zöphel (21. Alexander Otte), Daniel Dloniak – Benjamin Kieck (46. Florian Post), Benjamin Hilliger, Fabian Kussatz, Felix Westphal – Christian Krüger, Andy Häricke
Tore: 1:0 Martin Greiner (1.), 2:0 Lars Fechner (19., FE), 3:0 Martin Greiner (31.), 3.1 Benjamin Kieck (37.), 4:1 Benjamin Genz (60., FE), 5:1 Sergej Pavlenko (85.)
Schiedsrichter:  Ronald Scholz (Königs Wusterhausen), Zuschauer: 48