Pokal-Aus für beide Männer-Teams

Einen rabenschwarzen Pokaltag mussten unsere Fußballer gestern in heimischen Gefilden erleben: Während man der Zweiten nur geringe Außenseiterchancen zugetraut hatte, wollte man die Erste doch weiterziehen sehen – doch leider schieden beide Mannschaften in der 1. Runde des Ostbrandenburgpokals aus.

Zunächst empfing unsere Zweite die Reserve des FV Erkner, die immerhin zwei Klassen höher in der Ostbrandenburgliga spielt und Tabellenvierter ist. Gegen die Ortsnachbarn hatten unsere Männer von Beginn an keine Chance und verloren klar 0:11 (0:6)

Sie hatten sich zwar vorgenommen, den haushohen Favoriten ein wenig ärgern, doch das ist leider nicht gelungen, sie waren dem hohen Tempo der Gäste nicht gewachsen, standen zu weit weg vom Gegner und hatte ihm damit viel zu viel Platz fürs Spiel gelassen. Eigene Angriffsbemühungen waren Seltenheit und endeten spätestens am gegnerischen Strafraum, wo Steven Viktor auf verlassenem Posten agieren musste.

Am Ende dann schwanden beim SVW, der in der Kreisklasse Mitte noch ungeschlagen auf Rang zwei liegt, zusehends die Kräfte, so dass eine zweistellige Niederlage nicht mehr zu vermeiden war. Kurz vor Schluss hatte Weiche noch den Ehrentreffer auf dem Fuß, doch er verzog.

Der Zwei-Klassen-Unterschied war in dieser Partie nicht zu leugnen: Die Gäste waren läuferisch besser und auch gedanklich schneller, ließen den Ball gut laufen und verwerteten ihre Chancen clever. Einzig an Woltersdorfs Schlussmann Benjamin Siewert biss sich Erkner einige Male die Zähne aus: Er parierte nicht nur einen fragwürdigen Hand-Elfmeter (Jonas Fröhlich wurde aus kurzer Distanz angeschossen, hatte mit seinem Arm jedoch weder die Körperfläche vergrößert noch eine unnatürliche Bewegung vollzogen), sondern rettete seine Mannschaft mit klasse Reaktionen vor einer noch größeren Pleite.

Aufstellung SVW: Siewert – Klauer (56.Schütt), Kokoscha (76. Hirt), Zühlke, Werner (46. Guttmann), Weischnors, Bortlik, Scholz, Fröhlich, Tramm – Viktor

Tore: 0:1 Bock (8.), 0:2 Siedler (22.), 0:3, Prüfer (25.), 0:4 Wagner (27.), 0:5, 0:6, 0:7, 0:8 Prüfer (33., 37., 48., 56.), 0:9 B. Kulla (59.), 0:11, 0:11 Cochius (77., 81.)

Im Anschluss an diese Partie hofften die – wohl wegen des nasskalten Wetters – leider nur wenigen Zuschauer auf Besseres. Doch sie mussten miterleben, wie auch unsere Erste verlor – gegen Liga-Kontrahent Preußen Beeskow mit 2:5 (1:1).

Der Anpfiff an den Woltersdorfer Fuchsbergen war kaum verhallt, da gab es für die Gastgeber eine erste kalte Dusche: Die Preußen versenkten nach wenigen Sekunden den Ball im Woltersdorfer Tor – einem ersten Angriff über links folgte eine Flanke in den Strafraum, Oliver Jakopaschke stieg hoch, Kopfball, Tor. Ganz einfach.

Der Schock bei den Platzherren saß tief, und fast hätten sie noch einen zweiten Gegentreffer gefangen, doch so gnadenlos agierten die Gäste dann doch nicht. Nach und nach kämpfte sich der SVW ins Spiel zurück und kam schließlich zum verdienten Ausgleich: Ein Freistoß von Phillipp Karras knallte an die Latte, und Kapitän Thomas Döring staubte ab (37.). Auch danach versuchten beide Mannschaften, ihre Linie durchzuziehen und mit gefälligen Angriffszügen zum Erfolg zu kommen, doch sie neutralisierten sich weitestgehend im Mittelfeld, und hochkarätige Chancen gab es auf beiden Seiten nicht mehr.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Preußen mit viel Energie aus der Kabine und entwickelten mehr Angriffsdruck. Doch die Woltersdorfer Abwehr hielt gut dagegen und versuchte, schnelle Konter einzuleiten. Als Phillipp Karras auf der rechten Seite einen Zweikampf gewann und durchbrach, hatte Woltersdorf den Torjubel schon auf den Lippen, doch der Schieri hatte ein Foul gesehen und das Tor abgepfiffen.

Fast im Gegenzug gelang den Gästen dann ihrerseits die Führung: Woltersdorfs Keeper stand zu weit vor seinem Kasten, versuchte dann im Rückwärtsgang den Ball zu klären, schoss jedoch den Gegner an, der eiskalt vollendete (75.). Nur fünf Minuten später schien das Spiel entschieden, als Beeskow einen wundervollen Angriff über links startete und Jan Scholz die Flanke per Kopf zum 3:1- verwertete.

Doch wer den SVW kennt, weiß, dass dieser niemals aufgibt. Kampfgeist zeichnet unsere Männer aus, und sie belohnten sich mit dem Anschlusstreffer zum 2:3, den unser Youngster Niklas Dreher nach einem schnellen Antritt über rechts ins lange Eck knallte.

Woltersdorf versuchte nun mit aller Macht nachzulegen. Aber der Hoffnungsfunke auf eine mögliche Verlängerung war schnell erloschen, denn die Gäste antworteten prompt. Nur drei Minuten später gab es fast ein Spiegelbild des Woltersdorfer Treffers auf der anderen Seite zur endgültigen Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte dann Beeskows David Stark, wenngleich sein Treffer zum 2:5-Endstand den Beeskower Sieg zu hoch ausfallen ließ, denn so groß war der Leistungsunterschied beider Teams nicht.

Am Ende dann beim Gastgeber lange Gesichter und ein enttäuschter Trainer, der meinte, unsere Männer hätten sich selbst geschlagen, weil sie es nicht vermögen, über 90 Minuten eine konstant gute Leistung abzurufen und zu viele individuelle Fehler begingen.
Doch der Blick geht voraus: Schon am kommenden Samstag kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen beider Mannschaften – dann in Beeskow zum 7. Spieltag der Landesklasse Ost.

Aufstellung SVW: Kautza – Magin, Döring, Post (67. Bester), Lunau – Dreher, Kussatz, Kästner, Karras (68. Meßmann), Buley – Westphal (89. Hirt)

Tore: 0:1 Jakopaschke (1.), 1:1 Döring (37.), 1:2 Rosengart (75.), 1:3 Scholz (80.), 2:3 Dreher (83.), 2:4 Yroshenko (86.), 2:5 Stark (89.)