Zwei Gastgeschenke für Phönix

Den Aufwärtstrend der vergangenen Heimspiele konnte unsere Erste am 12. Spieltag der Landesklasse Ost nicht fortsetzen. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison waren unsere Männer unfähig, ihre Halbzeitführung bis zum Schlusspfiff abzusichern. Daher verlor das Team sein Heimspiel gegen Phönix Wildau mit 1:2 (1:0) völlig verdient und verharrt weiterhin im Tabellenkeller. Und eins muss auch klar sein: Am Schiedsrichter kann diese Pleite  nicht festgemacht werden, auch wenn sie der Unparteiische mit einer umstrittenen Entscheidung letztlich besiegelt hatte.

Von Beginn an versuchten beide Mannschaften, das Spiel zu gestalten, so dass sich eine recht ansehnliche Partie mit schnellen Angriffszügen und guten Kombinationen entwickelte. Nach knapp zehn Minuten konnte die Gästeabwehr einen Woltersdorfer Einwurf in Strafraumhöhe nicht klären, im Nachsetzen kam dann SVW-Spielertrainer Jens-Uwe Zöphel am hinteren Pfosten völlig frei zum Kopfball und erzielte den 1:0-Führungstreffer.

Doch aus unerklärlichen Gründen ließen die Gastgeber nun die Zügel schleifen und versäumten es, ihre Führung mit einem weiteren Treffer auszubauen. Stattdessen kam nun Phönix Wildau auf, erhöhte das Tempo und entwickelte starken Druck aufs gegnerische Tor. Allerdings endeten diese Bemühungen meist an der Strafraumgrenze, im Abschluss zeigten die Gäste doch Schwächen. So konnten die Platzherren mit der glücklichen Führung zum Pausetee gehen.

Auch danach spielten eher die Wildauer technisch guten Fußball und ließen Siegeswillen erkennen. Sie kämpften um jeden Ball, schalteten schnell auf Angriff um und ließen die Woltersdorfer schwach aussehen – doch nennenswerte Chancen erarbeiteten sie sich nicht. Da half dann Woltersdorfs Schlussmann Paul Franzke zum ersten Mal nach: Er stürmte aus seinem Kasten und sprang völlig übermotiviert in den gegnerischen Angreifer, der sich bereits in aussichtsloser Schussposition befand – den fälligen Strafstoß verwandelte André Dietzmann zum 1:1-Ausgleich (58.).

Die spielentscheidende Szene folgte genau 20 Minuten später, erneut unter freundlicher Mitwirkung des SVW-Keepers: Einen Fernschuss konnte er zunächst nur in die Mitte abwehren, warf sich jedoch tollkühn hinterher, fasste mit der Hand auf den Ball und drückte ihn am Boden fest.  Doch im Strafraum-Gewühl bekam ihn Wildaus Marcel Glas irgendwie an den Fuß und schob ihn zur 2:1-Gästeführung ins Tor. SVW-Coach Zöphel regte sich schon auf dem Platz über diese Situation auf und sah dafür gelb. Noch lange nach dem Spiel war er verärgert: „Das Tor hätte niemals zählen dürfen! Unser Torwart hat den Ball mehr als eine Sekunde fest, und dann müsste er Freistoß bekommen, weil er attackiert wurde.“
Doch Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachen. Und so hilft kein Lamentieren. Letztlich hat es Woltersdorf selbst versäumt, das Spiel für sich zu entschieden. Über weite Strecken agierten unsere Männer zu harmlos und waren den Gästen in vielen Belangen unterlegen.

Aufstellung SVW: Paul Franzke – Marco Zühlke, Jens-Uwe Zöphel, Nico Töpfer – Steven Schrottge, Daniel Dloniak (50. Jörg Dreher) – Felix Westphal, Fabian Kussatz, Florian Post (73. Dennis Bortlik), Benjamin Hilligrer (78. Florian Thomas) – Steven Viktor
Tore: 1:0 Jens-Uwe Zöphel (9.), 1:1 André Dietzmann (58., FE), 1:2 Marcel Glas (78.)
Schiedsrichter: Chris Budde (Kloster Zinna), Zuschauer: 104