Gut gespielt und doch verloren

Der Wurm ist drin, die Luft ist raus – wie auch immer: Unsere Erste kann einfach nicht mehr punkten. Schade nach dieser im Grunde guten Saison! Am vorletzten Spieltag der Landesklasse Ost verloren unsere Männer auch  ihr letztes Heimspiel 2011/12 gegen den Aufsteiger Hertha Neutrebbin. Wie im Hinspiel hieß es Ende 2:4, das war die vierte Niederlage in Folge und auch die vierte Heimpleite der ablaufenden Spielzeit.

Derweil lief zunächst alles nach Plan: Unsere Erste begann konzentriert und zeigte schnellen Angriffsfußball. Bereits nach sechs Minuten war einer dieser sehenswerten Spielzüge erfolgreich, als sich Benjamin Hilliger auf rechts durchsetzte und den Führungstreffer erzielte. Auch danach war der SVW optisch überlegen und stürmte mit Mann und Maus, bot dadurch dem Gegner aber immer wieder Lücken, die dieser mit schnellen Konterzügen für sich zu nutzen suchte. So war die Woltersdorfer Abwehr immer wieder gefordert, Großtaten zu vollbringen. Eine davon zeigte Youngster Florian Thomas, als er sich hinter seinem bereits geschlagenen Keeper vor die Torlinie warf und den Ball noch zur Ecke abgrätschen konnte (18.). Doch fünf Minuten später kamen die Gäste durch André Herrmann nach einem erneuten Stellungsfehler der Abwehr zum Ausgleich. Auch der Hertha-Führungstreffer geht aufs Konto unserer mitunter unsortierten Abwehr, die den gegnerischen Torjäger Herrmann (19 Treffer in dieser Saison) nicht stellen konnte (29.).

Nach dem Seitenwechsel kam der SVW mit neuem Mut zurück und wollte das Spiel drehen. Doch das Bemühen war zu durchsichtig und im Abschluss zu schwach. So überraschten die Neutrebbiner erneut mit einem Konter und erhöhten durch den kurz zuvor eingewechselten Felix Müller ihre Führung auf 3:1 (67.). Diesmal zeigten die Woltersdorfer jedoch Kampfgeist und Siegeswillen – das letzte Heimspiel sollte keine Pleite werden. Als dann Christian Krüger einen Freistoß zum 2:3-Anschluss ins gegnerische Tor hämmerte, keimte Hoffnung auf. Die Platzherren schnürten den Gegner in dessen Hälfte ein, waren feldüberlegen, konnten jedoch die Chancen nicht verwerten. Auch das Auflösen der Viererkette und die Einwechslung eines dritten Stürmers brachte keinen Erfolg. So setzte Hertha in der 89. Minute mit dem Treffer von Steven Schroth zum 2:4-Endstand den Schlusspunkt unter diese Partie.

Am Ende ein verdienter Sieg der Gäste, weil sie mit technisch starken Individualisten und einer effektiven Chancenverwertung eine solide Leistung boten. Da nützte es auch nichts, dass unsere Männer nach Wochen endlich wieder ein gutes Fußballspiel zeigten. „Wir haben wohl die Seuche am Fuß“, meinte Karsten Schwabe nach dem Spiel enttäuscht.

Aufstellung SVW: Paul Franzke – Marco Zühlke, Steven Schrottge, Jens-Uwe Zöphel, Florian Thomas (85. Dennis Viktor) – Felix Westphal, Jörg Dreher, Fabian Kussatz, Benjamin Kieck (77. Tim Bellmann) – Benjamin Hilliger, Christian Krüger
Tore: 1:0 Benjamin Hilliger (6.), 1:1, 1:2 André Herrmann (23., 29.), 1:3 Felix Müller (67.), 2:3 Christian Krüger (72.), 2:4 Steven Schroth (89.)
Schiedsrichter: Oliver Dzewior (Frankfurt), Zuschauer: 73